Montag, 18. März 2024

Der Frühling lockt mich raus aus dem Haus*

 

Der Frühling gibt vor: "Mach eine Pause, komm raus zu mir vor die Tür ..."
Und ich werde ihm folgen, mich antreiben und treiben, mich von ihm einhüllen lassen ...

Lockruf*

Gestern spazierte ich mit dem Frühling hinaus
in Wald und Flur.
Doch, wo ich hinkam, war er schon,
da fand ich von ihm eine Spur.
Er lachte mir schelmisch und
sonnenfreundlich ins Gesicht -
als junger, grüner Wicht.
Mein Frühling ist längst schon vorüber.
Mitten im Herbst stehe ich.
Das macht meine Gedanken nicht trüber,
bekomme ich doch dieses Frühlingsahnen
immer wieder.

Sonntag, 17. März 2024

Tages-Resultat*

Niemals mehr lasse ich mich von allein rückwärts fallen.
Das hatte ich oft genug.
Es gibt Einsichten, die manch Vergangenes
zu weit Entferntem machen
und alles unwirklich erscheinen lassen.
Im Vergessen ist dafür noch Platz genug.
Dann höre ich ein Flüstern aus der Zukunft,
welches nur für mich zu sein scheint.
Und ich greife zu meinem Buch und lese den Satz:
*Die Felder sind grüner in der Beschreibung
als in ihrem Grün*.
Ich bin nah dran, diesen Satz richtig zu begreifen...
(Ich lehne mich an meinen Liebling Pessoa)



Frühling füllt unsere Tage, lässt sie blühen, mühelos grünen.
Freundliche Worte zieht sich die Sonne an, gibt sie ab an jedermann.
Wir tauschen den Atem mit frischer Luft, saugen ihn auf
den ersten Frühblüherduft und stärken Seele und Herz.
Ohne Scherz - es bleibt nicht beim Anfang.
Ganz tief aus grünem Blattwerk steigt
des kleinsten Blümchens Duft.
Mir war als ob es ruft:
Auch ich bin da - das Veilchen.




Sahst du die Liebe als Illusion?
Diese Frage - ein Hohn.
Alles war so wirklich. So nah.
So sehr da.
Jedenfalls glaube ich mir.
Doch vielleicht gab ich dir nur das,
was ich dir zu spüren erlaubte.
Unversucht blieb trotzdem nichts.
Und vielleicht folgst du mir irgendwann
auf den Spuren der Erinnerung.
Du wirst mich treffen,
dort, wo alles noch ist
und wie es einst war.
Bis dahin werde ich mich
mit der Ungewissheit begnügen,
mich damit sicher selbst betrügen,
denn ich allein war zwischen uns
sowieso immer nur die Frage.
Und dies vielleicht, weil ich zur Liebe
viel zu viel, nicht mehr und nicht weniger,
zu sagen habe.




Ich schreibe auf, was die Zeit sich holte.
Sie hat aufgehoben, was ich aus den Augen verlor.
Ich schreibe im Dazwischen
von unseren Einsamkeiten getrennt.

Samstag, 16. März 2024

Stolpern*

Gerade stolpere ich durch die Zeit,
die einst mit ebenerdigen Wegen begann.
Was ich an Erkenntnis gewann,
ist, dass Wahrheiten gegenwärtig zählbar sind,
und die machen sich die Verkehrten noch zu Nutze.
Ich putze meinen Verstand und passe gut auf, dass mich
der Zahn der Zeit beim Zerreißen der Welt
auf die richtige Seite stellt.
Doch irgendwo klafft immer eine Lücke.
Aus der stieg ich gerade.
Sie trug die Unruhe des Vergangenen.
Traumbilder, Wachbilder, blitzartig projiziert aus einer vergangenen Zeit.
Nein. Es besteht kein wirklicher Zwang, etwas schreiben zu müssen.
Was auch. Es ist alles längst gelebt.
Meine Sprache bleibt eh jenseits allen Geredes...

Freitag, 15. März 2024

Hoffnung drückt die Angst*

Täglich neu will ich dich preisen.
Was sonst könnte ich dir geben für mein Leben -
weiter beten, den Blick nach innen gerichtet,
bis der Glaube sich wieder verdichtet und Frieden schenkt.
Mein Tun und Lassen hast du sowieso gelenkt.
Du lässt mich nie allein.
Mein Blick richtet sich himmelwärts im DANKE sagen.
Ich weiß, du wirst mich tragen.
Was ich denke,
habe ich sowieso zwischen die Sätze geschoben.
Ich mache mir nichts mehr vor.
Ob ganz Glück, ganz Freude,
ob ganz Trauer oder Leid -
jeden Gedanken dazu habe ich aufgehoben,
weil nur die Hoffnung befreit.

Donnerstag, 14. März 2024

Gleiche, andere Welt*

Dieses Spiel so gern gespielt -
damals, ich als kleines Mädchen
mit beiden Händen vorm Gesicht,
dachte, ich sei unsichtbar.
Und alle suchten mich.

Heute verlieren sich solche Träume.
Türen fallen zu.
Und dann diese Stille,
nur diese täglich lautere Welt
und feiner Wind,
der durch die Bäume streicht.
Hier ist die gleiche Welt
eine ganz andere.

Mittwoch, 13. März 2024

Frühling*

Wenn am blauen Himmel weiche Schäfchenwolken ziehen,
tritt mein schlichtes Gemüt gänzlich in die Stille ein.
Unruhgedanken wie von selbst dann fliehen
und meines Herzens Schlag gespürt ganz fein.
Der Frühling kommt mit Macht,
streut seine Blümchen weithin aus.
Und wenn die Sonne fröhlich lacht,
gehen wir gern vor's Haus.

Dienstag, 12. März 2024

Weinselig*

Vor dem Eingang der Nacht ist viel einsamer Platz.
Tageslast drückt die Augenlider nieder.
Ich schenke nach, fülle mein Glas zum zweiten Mal.
Trunken schillert dunkelrot die Farbe...